Die Zunahme altersspezifischer Erkrankungen und die altersbedingte Abnahme der neuromuskulären Leistungsfähigkeit sind Gründe für die erhöhte Pflegebedürftigkeit vieler älterer Menschen. Mit zunehmendem Alter ist ein Verlust an Skelettmuskelmasse und damit verbunden der Maximal- und Schnellkraft zu beobachten.
Der Kraftverlust und eine verschlechterte statische und dynamische Haltungskontrolle führen zu erhöhter Sturzhäufigkeit mit oft schwerwiegenden Konsequenzen und dem Verlust an Autonomie und Lebensqualität.
Ein kombiniertes Kraft- und Gleichgewichtstraining kann den altersbedingten Abbauprozessen entgegengewirkten. Dadurch kann die Mobilität, Selbstständigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter erhalten bleiben. Der Mensch ist bis ins höchste Alter trainierbar. Durch ein zielgerichtetes Krafttraining kann dem Verlust an Muskelmasse und der Reduktion von Maximal- und Schnell-kraft entgegengewirkt werden.
Ebenfalls zeigen Studienergebnisse, dass Krafttraining präventiv als auch therapeutisch bei Osteoporose, Diabetes Melitus Typ 2 und weiteren chronischen Krankheiten wirkt. Die Reduktion der Sturzgefahr und der Erhalt der Selbstständigkeit bis ins höchste Alter gelten dabei als wichtigste Trainingsziele.
Sturzunfälle von selbstständig lebenden 65- bis 97-jährigen können durch Kraft- und Gleichgewichtstraining um 15–50% verringert werden. Diese Zahlen verdeutlichen das hohe präventive Potenzial der Bewegungsförderung beim älteren Menschen.